Schlag nach Trennung im Wirtshaus: Strafverteidiger Friis
In der ruhigen Atmosphäre eines traditionellen Wiener Wirtshauses ereignete sich ein Vorfall, der nun die juristischen Hallen des Landesgerichts Wien erreicht hat. Mein Mandant, ein 42-jähriger Kranführer, steht wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht, nachdem eine emotionale Begegnung mit seiner Ex-Freundin tragisch endete.
Die Beziehung, die einst Liebe und Nähe versprach, fand an diesem Abend ein abruptes und gewalttätiges Ende. Es war ein Treffen, das als friedliche Aussprache geplant war, bei dem jedoch alte Wunden aufgerissen wurden. Die Worte seiner Ex-Partnerin trafen ihn tiefer, als erwartet. Überwältigt von Emotionen, verlor mein Mandant die Beherrschung, was zu einem unglücklichen Vorfall führte.
Die Reaktion: Ein unkontrollierter Augenblick
Der Angeklagte hat zugegeben, dass er in einem Moment der Verzweiflung handgreiflich wurde. Ursprünglich begann der Disput nur verbal und eskalierte, als mein Mandant, überwältigt von seinen Gefühlen, seiner Ex-Freundin Wein ins Gesicht schüttete – ein Glas Wein, das er selbst bezahlt hatte. Was als impulsive Reaktion begann, mündete in einer Ohrfeige, die er, wie er selbst sagt, nicht mehr stoppen konnte.
Die Konsequenzen dieser Handlung sind schwerwiegend. Die Frau erlitt einen Trommelfellriss am linken Ohr, leidet seitdem unter Tinnitus und steht möglicherweise vor einer Operation, um weiteren Hörverlust zu vermeiden. Diese körperlichen Folgen sind bedauerlich und waren niemals intendiert von jemandem, der einmal Liebe für die Betroffene empfand.
Die juristische und psychologische Aufarbeitung
Als Reaktion auf diesen Vorfall hat sich mein Mandant in psychotherapeutische Behandlung begeben. Dies ist ein Schritt, den er freiwillig und aus eigenem Antrieb unternommen hat, um sicherzustellen, dass solch eine Entgleisung nie wieder vorkommt. Wir haben dem Gericht die entsprechenden Bestätigungen vorgelegt, die sein Engagement für eine persönliche und emotionale Verbesserung unterstreichen.
Die Verteidigung erkennt die Schwere der Anschuldigungen an und nimmt sie nicht auf die leichte Schulter. Wir arbeiten intensiv daran, zu zeigen, dass dieser Akt der Gewalt ein isolierter Vorfall in einem sonst untadeligen Leben war. Es ist unsere Hoffnung, dass das Gericht die Umstände, die zu diesem bedauerlichen Ereignis geführt haben, sowie die Bemühungen meines Mandanten um Wiedergutmachung und persönliche Besserung berücksichtigen wird.
Die Verhandlung wird Anfang April fortgesetzt, und es wird erwartet, dass weitere Beweise und Zeugenaussagen zu einer vollständigen Aufklärung des Sachverhalts beitragen werden. In der Zwischenzeit bleibt die Hoffnung, dass Gerechtigkeit in einer Weise geschieht, die sowohl das Opfer als auch meinen Mandanten gerecht behandelt und ihnen ermöglicht, diesen Teil ihres Lebens hinter sich zu lassen und vorwärts zu schauen.